Hallo Matthias, danke für deine ausführlichen und verständlichen Erklärungen verschiedenster technischer Dinge und elektronischer Möglichkeiten der Programmierung und Einstellung eines E-Autos. Muss ich mir eigentlich Angst machen als Umsteiger vom Qashqai zum Elroq? Muss man so tief in die Materie einsteigen oder reichen auch grundlegende und einmal vorgenommene Einstellungen? Es ist natürlich interessant und verlockend, maximal aus dem System des Autos etwas herauszuholen. Macht man das aber wirklich und täglich?
Übrigens: Dein Bericht mit den E-Lademöglichkeiten in Dänemark ist beeindruckend. Weiter möchte ich das nicht kommentieren.
Nein, muss man nicht. Das was ich mache geht sehr weit und tief. Einerseits bin ich selbst technikbegeistert und gehe Dingen sehr gerne auf den Grund. Andererseits gab es zur MEB-Plattform des VW-Konzern damals in 2021 als ich anfing so gut wie keine Infos. Der Bedarf nach detaillierten und verlässlichen Daten und Fakten war hoch und dies habe ich (meiner eigenen Meinung nach) sehr gut bedient. Zudem hier gefühlt besonders Skoda mit dem ENYAQ auch viele "Techniker, Ingenieure usw." angelockt hat und somit diese Infos noch stärker begehrt waren.
Du kannst auch einfach einsteigen, losfahren und geniessen. Denn: Im Alltag stelle ich, abseits der Filmerei, kaum noch Dinge ein oder um. Ich hab meine Einstellungen, ich hab meine Vorlieben und fertig. Das wäre allerdings auf Dauer eintönig zu zeigen 
Okay, das interessiert sicher auch die Leute im ENYAQ-Forum, aber diesmal schreibe ich es hier... ein kleiner Exkurs und Einblick in Speicher elektrisiert:
Seit ich den Kanal betreibe, analysiere ich auch meine Zielgruppe. Über die fast vier Jahre, die ich aktiv bin, haben sich im Wesentlichen zwei Gruppen herauskristallisiert. Ich nenne sie die "technischen Analytiker (TA)" und die "unbeschwerten Entdecker (UE)". Keine dieser Bezeichnungen ist abwertend gemeint.
Zielgruppenverteilung zu Beginn
Zu Beginn bestand mein Kanal zu 90 % aus TA und zu 10 % aus UE. Abgesehen von Tesla (vor allem Model 3 und Y), Renault Zoe und BMW i3 gab es damals kaum Massen-Elektromobilität mit großer Auswahl und niedrigschwelligem Zugang. Wer sich 2021/2022 für ein MEB-Fahrzeug interessierte, war meist tief in das Thema Elektromobilität eingetaucht – oder wurde durch einen Dienstwagen dazu „gezwungen“.
...und jetzt
Je stärker das Thema E-Mobilität in den Fokus der Öffentlichkeit rückte – durch ein größeres Fahrzeugangebot und immer präsentere Ladeparks – desto mehr UE entschieden sich für einen Stromer. Heute würde ich sagen, dass die Verteilung auf meinem Kanal eher bei 60 % TA und 40 % UE liegt, natürlich mit einer entsprechenden Grauzone. Das geht auch aus Hunderten von Feedbacks hervor, die ich erhalte. Viele UE kämpfen sich durch die für TA geschriebenen Videos, weil sie etwas mitnehmen wollen, aber nicht alles verstehen. Umgekehrt genauso. Was beide Gruppen eint: Sie mögen meine Videos, meine Art – und vermutlich mich. Dennoch beträgt der Anteil an TA-Videos immer noch etwa 75 %, was nicht mehr der aktuellen Zielgruppenverteilung entspricht.
Meine Reaktion
Deshalb habe ich für 2025 angekündigt, den Fokus stärker auf den Alltag zu legen und etwas weniger ins Detail zu gehen. Ich strebe eine ausgewogene Mischung von 50/50 an. Das ist auch für mich eine Umstellung, da ich gerne ins Detail gehe. Bisher haben mich Kommentare, die meine Inhalte noch präzisieren, oft geärgert, weil ich eben doch nicht an alles gedacht habe. Da muss ich mich umgewöhnen und selbst wachsen.
Video-Produktion im TA-Modus
Ich habe einige neue Videos produziert, die anders sind. Beim Rohschnitt zweifle ich manchmal, ob „es reicht“. Dann lasse ich eine kleine Gruppe Beta-Zuschauer die Clips ansehen – und oft kommt das Feedback: "Puh, ist das viel Info!" Ich kann also noch mehr kürzen.
Ein Blick auf meine Videoproduktion von der Idee über das Scripting bis zum Schnitt: Die Idee ist schnell geboren. Meist erfolgt ein sehr ausführliches Scripting mit allen Punkten und Eventualitäten. Beim Dreh vergesse ich mal etwas oder mir fällt noch mehr ein. Im Schnitt merke ich, dass noch etwas fehlt – also drehe ich nach, bis alles passt. Manchmal sieht man das an meinen wechselnden Outfits. Ein Beispiel: Wenn ich einen Ladetest von 10–80 % machen will, aber mit 9 % ankomme, dann wird das nichts. Also lade ich kurz nach, lasse die Batterie abkühlen und versuche es erneut. Pedantisch? Manche sagen ja, andere nennen es akribisch – meine Frau nennt es „der kleine Monk“ in mir. Das ist der volle TA-Modus.
...und neu im UE-Modus
Nun übe ich mich am UE-Modus: Das Scripting auf das Wesentliche reduzieren, nach Plan drehen und beim Schnitt noch mehr kürzen – alles, was zu nerdig ist, fliegt raus. Dabei gehen Details verloren, manche Aspekte werden nicht beleuchtet. Die TA-Gruppe wird das nicht glücklich machen, die UE-Gruppe hingegen schon. Und für mich ist es eine wertvolle Weiterentwicklung. Hier geht es wirklich darum, Elektromobilität unbeschwert zu erleben. Und somit meinen Kanal, mit den weiter erscheinenden TA-Videos, zu erweitern.
Den Auftakt macht die neue Videoserie "How to Skoda Elektro". Neun Teile, keiner länger als 15 Minuten – eher Richtung 10 Minuten. Die Teile bauen zwar storytellingtechnisch aufeinander auf, aber nicht technisch. Man kann sie also unabhängig anschauen, je nach Interesse. Der erste Teil allein reicht schon, um loszulegen.
In Summe passt das, denke, sehr gut zum neuen Skoda-Motto „Everyday Explorer“ – eine perfekte Verbindung beider Zielgruppen.
(und ja, dieser Beitrag entspricht mal wieder dem vollen TA-Modus)