ExYeti Finde ich gerade beim ersten BEV eine berechtigte und spannende Frage!
Es gibt allerdings wie so oft im Leben keine eindeutige bzw. für jeden passende Antwort, dafür sind die individuellen Anforderungen und Schwerpunkte zu verschieden.
Ein Reichweitenkalkulator ist schön und gut, er hilft einem als E-Neueinsteiger aber noch Null bei der Frage, was passiert danach, nach z.B. 200km AB-Fahrt, wie gut findet man eine Ladesäule, wie sicher und wie mühsam ist das Starten und vor allem, wie bewerte ich das, hab ich Zeit&Muße dafür oder geht mir das eher auf mir den Keks und jede Minute am Lader nervt mich?
Ganz generell hat ein größerer Akku immer die beiden Hauptnachteile deutlich höherer Anschaffungspreis und höherer CO2- bzw. ökologischer "Rucksack/Fußabdruck". Wie man das jeweils bewertet, ist bei jedem verschieden. Der Mehrpreis ist jedenfalls bei allen Hersteller noch rel. hoch, oft in Verbindung mit mehr Motorleistung (evtl. mit besserem Motor wie beim Elroq bzw. MEB generell oder auch ein zweiter Motor/AWD wie z.B. bei Tesla). Beim Elroq kommt beim 85er zum 50er wenn ich richtig gesehen habe noch das "Smart" Paket für ca. 1500€ dazu bzw. die höheren Pakete sind beim 85er dann ca. 1300-1400€ billiger. Also ca. 8600€ bzw. nach aktuellen Rabatten 7000€ ca. Mehrpreis zum 50er für den größeren Akku plus den besseren und deutlich stärkeren Motor, was ich persönlich und mit Blick auf andere Hersteller für angemessen halte. Beim 60er würde ich anhand von Akkugröße und Motorleistung dazwischen (näher am 50er) und je nach Extras inklusive einen Mehrpreis von 3-4000€ erwarten, nach Rabatten dann vielleicht 2500-3000€
Welche Akkugröße (und Motorleistung) man braucht, ist selbst bei alten "BEV-Hasen" und je nach Einsatz verschieden. Unser BWM i3s (Reichweite etwa wie ein Elroq 50) z.B. wurde als Zweitwagen angeschafft und mutierte dann durch Corona dauerhaft zum einzigen Wagen, so das WIR jetzt langsam ein größeres BEV und mit größerem Akku als einziges Auto wollen. Wer aber den Elroq wegen Platz in Fond oder Kofferraum oder AHK braucht, aber nur als Zweitwagen oder schon sicher weiß, dass damit nur extrem selten (sagen wir max. 2x im Jahr) Langstrecke mit 1-2 Nachladen bis zum Ziel gefahren wird und dazu vielleicht noch Eigenheim und schon oder bald Wallbox hat, braucht weniger einen großen Akku.
Ein Kollege von mir hat aber trotz vieler Langstreckenfahrten in Europa sein Model 3 LR mit großem Akku nach dem ersten Leasing letztes Jahr bewusst gegen eines mit kleinem Akku und weniger Reichweite getauscht, weil es ihm reicht und (für sein Empfinden) das Laden an den Tesla Supercharger so schnell und zuverlässig geht.
Allerdings verbraucht ein Tesla Model 3 auch erheblich weniger auf der AB und kommt da schon mit kleinem Akku (bei Tesla ca. 60kWh) wohl etwa so weit wie ein Elroq mit 77kWh.