Beim Agenturmodell gibt es für und wider.
Etliche Händler sträuben sich dagegen.
Andere wiederum finden es gut, da ihnen umsatzstarke Händler (viele verkaufte Autos) nicht über ihre Mengeneinkaufsrabatte die Kunden wegschnappen.
Und da muss keiner sagen: Dann verkauf' doch einfach 300 Autos mehr im Jahr, bekommst auch höhere Rabatte. Das ist für kleine AH nicht so einfach.
Diese kleinen, noch "freien" Autohäuser wären froh um das Agenturmodell, da dann nämlich nicht der umsatzstärkste den besten Rabatt bekommt.
Das ist auch ein Grund dafür, dass immer mehr kleine Autohäuser von Ketten geschluckt werden, ohne dass der Kunde es merkt.
Und dann geht es mit den Preisen bei der Kette nach oben.
So erlebt man es hier gerade bei Škoda. "Marktbereinigung" durch Škoda. Škoda hat denen einfach den Vertrag gekündigt, und großzügig den Servicebetrieb gelassen. Am Autohaus steht noch der alte Name, fragt man gezielt nach: "wir verkaufen seit einem Jahr (oder 6 Monaten) im Namen und auf Rechnung von ..... " Geht man hier zur Kette, ist nichts mit den 18 Prozent auf den Elroq. Mit Glück und Geschick 12-13%. Und diese Konditionen gelten bei allen Filialen, weil Angebote gespeichert werden (in der nächsten Filiale sehen die das dann gleich), und die Verkäufer an der ganz kurzen Leine gehalten werden. Anonyme Angebote werden gar nicht erstellt. Schließlich muss der Wasserkopf der Kette finanziert werden.
Der hiesige Renault-Händler erzählte mir das Gleiche. Die Kunden fahren zum Autokauf wegen 300 oder 500 Euro 150 km zum "Großhändler", und kommen dann mit Garantieabwicklungen etc. zu ihm. Und daran wird fast nichts bis gar nichts verdient. Der wäre auch froh, Renault hätte "Einheitspreise".
Und Nachlässe gibt der Hersteller / Importeur im Agenturmodell auch. Er will ja auch Autos verkaufen. Die "Förderungen", die der Händler heute nur teilweise (siehe 2 Absätze wieder oben) an die Kunden weitergibt, kommen dann im Ganzen beim Kunden an.
Einen Mercedes hat man hier in der Region noch nie mit so hohen Nachlässen gegenüber dem (eigentlich ja nicht mehr existenten) Listenpreis bekommen wie heute. Da wurde nur ein kleiner Teil der Förderungen an die Kunden weitergegeben. Heute: Agenturvertrieb. Feste Provision für den Händler (Vermittler). Den Preis macht Mercedes.
So schlecht ist das Agenturmodell nicht, wenn man mal nicht nur auf die "Schimpfer" hört, sondern auch die andere Meinung an sich heranlässt.