Front Assist - Notbremsung?

  • Moin allerseits,


    Ich bin mit den Assistenten im Elroq insgesamt sehr zufrieden, aber ich frage mich gelegentlich, ob der Frontkollisions-Warner und Notbrems Assistent eigentlich funktioniert.

    Mein Tesla war diesbezüglich recht "übernervös" und hat ziemlich schnell gepieps und rote Warnungen gezeigt, wenn es Fahrzeug vor mir gebremst hat oder ich auf ein stehendes Fahrzeug (z.B. auf der Straße geparkt) zugefahren bin.


    Der Elroq scheint mir dagegen arg entspannt. Weder optisch noch akustisch wurde ich bislang auf unbewegliche Hindernisse hingewiesen. Natürlich lege ich es nicht darauf an mit einem geparkten Auto zu kollidieren nur um den Assistenten zu testen...aber gestern Nacht war ich dann doch sehr verwundert.

    Auf der Bundesstraße, also Tempo 100, stand ein Auto auf der rechten Spur. Warnblinker an, vermutlich ne Panne. Elroq fuhr mit Travel Assist ungebremst drauf zu und machte keine Anstalten zu bremsen. Ich bin dann natürlich auf die recht Spur und am Hindernis vorbeigefahren, aber ich hätte in der Situation schon eine Reaktion erwartet. 🤔

  • Ich verstehe sehr gut was du meinst. Grundsätzlich ist es schon bei aktiviertem TA nicht wirklich nachvollziehbar, ob und wann auf stehende Hindernisse vor einem reagiert wird, oder eben nicht. Ohne aktiviertes TA habe ich es bisher nur geschafft den Front Assist zum warnen zu bringen, weil ich nicht gebremst habe, wenn vor mir ein Auto langsam abgebogen ist. Ich wusste, dass ich locker vorbeikomme, weil das Auto weg sein wird wenn ich da bin, aber dabei geht der FA gern mal an. Bei wirklich stehenden Hindernissen bin ich genauso unsicher wie Du.

  • Das Handbuch sagt darüber nicht viel. Nur soweit, dass es erst bei 5 Kmh aktiv ist und nur bei unter 30 Kmh ohne Vorwarnung eingreift. Bei höheren Geschwindigkeiten erfolgt erst eine Warnung. Die Funktion ist bei Fahrzeugen in Querfahrt und engegenkommenden Fahrzeugen eingeschränkt. Zu stehenden Hindernissen wird nicht viel gesagt. Es soll wohl nicht garantieren dass eine Kollision ohne Fahrereingriff verhindert wird, aber es fährt automatisch den Druck in der Bremsanlage hoch und unterstützt bei Ausweichbewegungen.


    Und ich kann mich erinnern, dass ich bei meiner Probefahrt einen Vollbremsungstest gemacht habe und tatsächlich haben dabei auch die Gurtstraffer automatisch ausgelöst.

  • Auf der Bundesstraße, also Tempo 100, stand ein Auto auf der rechten Spur. Warnblinker an, vermutlich ne Panne. Elroq fuhr mit Travel Assist ungebremst drauf zu und machte keine Anstalten zu bremsen. Ich bin dann natürlich auf die recht Spur und am Hindernis vorbeigefahren, aber ich hätte in der Situation schon eine Reaktion erwartet. 🤔

    Wie weit warst Du noch weg?

    Der NBA soll die Folgen eines Unfalls mindern. Komplett verhindern ist eine andere Nummer.

    Hat er das Auto im Mäusekino als erkannt angezeigt?

    Eventuell hat die Kamera das Hindernis nicht „gesehen“?

    Das Radar ist in der Reichweite auch eingeschränkt, „sieht“ nicht mehrere 100 Meter voraus.


    (Du bist auf ein auf der rechten Spur stehendes Hindernis zugefahren, und dann auf der rechten Spur vorbei gefahren?)

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  • Das Hindernis war nicht zu übersehen, allein schon wegen der Warnblinker. Und es waren sicher keine 100m mehr bis zum stehenden Auto. Genaue Distanz kann ich natürlich nicht sagen.

    Im Mäusekino war nichts angezeigt und ich bin natürlich links dran vorbei, nicht rechts...😉

  • Hier mal zwei Links zum Thema. Zum einen beim ADAC, der sich mit dem Ausweichassistent beschäftigt. Die Reaktion des System in diesem Test kommt eher spät. Und der zweite Link ist vom Schweizer Fernsehen, hier der Abschnitt "«Muss so sein» – sagt VW" - in dem Frank Schroven, VW-Ingenieur, die Aussage trifft, das in einem Zweifelsfall das Notbremssystem nicht bremsen sollte.


    Fahrassistenz-Systeme - Neue Notbremssysteme bei Autos im Praxistest - SRF

    Notbremssysteme im Test: In letzter Sekunde


    Jede Situation ist natürlich hoch individuell, daher ist es eher schwierig in Deinem Fall zu sagen, warum das Auto zu dem Zeitpunkt noch nicht reagiert hatte.

  • in einem Zweifelsfall das Notbremssystem nicht bremsen sollte.

    Ja kann ich verstehen, also aus Entwicklersicht.

    Es ist nur ein Assistent und der Fahrer ist immernoch der Verantwortliche. Wenn das Auto aber wegen eines Fehler grundlos eine Vollbremsung einleitet oder ausweicht und deshalb einen Unfall verursacht, dann ist der Hersteller verantwortlich. Denn er haftet nach dem Produkthaftungsgesetz für Schäden die Anderen durch Fehler in seinen Produkten entstehen. Das ist ein sehr teures Risiko.


    Bis zum autonomen Fahren Level 3/4/5 ist es eben ein weiter weg. Bis dahin muss sowas sicher funktionieren. Deshalb dürfen die wenigen Level 3 Fahrzeuge bisher nur auf Autobahnen mit relativ niedrigen Geschwindigkeiten autonom unterwegs sein.

  • Schon interessant, dass zwischen den besten Systemen im Test und den ID Modellen und dem Enyak fast 20% liegen. Und auf dem oberen Rängen sind nicht nur "Premium" Marken. Die Systeme zu testen ist aber sicher auch nicht ganz einfach und die Resultate variieren vermutlich stark, je nach Test.

  • Der Artikel ist aber genau 2 Jahre alt. Da kann sich also durchaus schon was getan haben bei dem Assistenzsystemen.

    Also ich kann zwischen einem Skoda SuperbiV MJ2020, einem Octavia IV MJ023 und dem Elroq MJ2025 keinen signifikanten Unterschied erkennen. Die verhalten sich offensichtlich 100% identisch, ohne natürlich dass ich es jemals auf einen Unfall angelegt hätte.
    Besonders die enorm auffällige Inkonsequenz, ob bei eingeschaltetem TA stehende Hindernisse erkannt werden (und dann gebremst wird), oder nicht, ist absolut identisch. Beim Superb stand in der Bedienungsanleitung noch, dass er stehende Hindernisse ignoriert, aber das stimmte damals auch schon nicht. Er hat sehr wohl auf manche reagiert, auf andere aber nicht, gefühlt 50/50. Und genauso ist es beim Elroq immernoch.