Tipps für Einsteiger

  • Ich freue mich auf meine erstes E-Auto und habe zwar einen nicht überdachten Stellplatz am gemieteten Reihenhaus aber noch keine Lademöglichkeit. Unser Vermieter hat seine grundsätzliche Zustimmung zur Nachrüstung bereits gegeben aber über Details müssen wir noch reden.


    Im Prinzip kommen zwei Varianten in Frage:

    A) Installation einer wetterfesten Wallbox auf einer Steele

    B) Installation einer roten Industriesteckdose auf einer Steele und Verwendung einer wetterfesten mobilen Ladelösung.


    Ich habe noch keine Angebote von Elektrikern eingeholt, aber aus dem Bekanntenkreis gehört, dass die Installation einer Industriesteckdose spürbar weniger Kosten verursachen soll, als die Installation einer Wallbox. Da der Aufwand für das Verlegen und Anschließen des Kabels am Sicherungskasten identisch sein dürfte, kommt mir das aber nicht logisch vor.


    Die Anschaffung einer mobile Ladelösung halte ich ohnehin für sinnvoll, denn wir sind viel unterwegs und übernachten regelmäßig bei Verwandten und Freunden, und wären so flexibler und nicht auf öffentliche Ladesäulen angewiesen.

    Daher überlege ich gerade, ob eine robuste und wetterfeste mobile Ladelösung an einer Industriesteckdose keine dauerhafte Alternative zu einer Wallbox sein kann.


    Ich könnte mir vorstellen, dass einige sich beim Umstieg vom Verbrenner ähnliche Fragen stellten und bin gespannt auf Eure Erfahrungen, Tipps und Tricks.

    ELROQ 85, Velvet-Rot-Metallic, 19" Regulus Anthrazit, Advanced, Winter, AHK, bestellt am 15.10.2024

  • In der Tat wird die Industriesteckdose die günstigere Möglichkeit sein, wenn Du zur Miete wohnst. so kannst Du den mitgelieferten mobilen Charger verwenden und musst nicht noch zusätzlich in eine Wallbox samt Montage investieren.


    Nachteil der Lösung ist, dass die nicht "smart" ist, Du siehst also nie, was der Charger gerade macht und hast auch keine Möglichkeit zu sehen, wieviel geladen wurde. Der Charger wäre auch immer "ladebereit", da man sich bei diesen Geräten nicht authentifizieren muss. Unter der Annahme, dass Du verreist und den mitnehmen willst, müsstest den Charger jeweils abstecken/abbauen. Zwar ist der Charger wohl wetterfest, mir fehlt aber der gute Wille zu glauben, dass das über Jahre gut geht, wenn der draussen rumliegt.


    Möchtest Du es "smart", so gibt es einige Drittanbieter, die Ihre mobilen Charger auch mit WLAN oder SIM anbieten, bedeutet aber wieder einen Kauf eines zusätzlichen Gerätes, diese sind dann auch oft deutlich teurer, aber besser als der Ladeziegel von Skoda.


    Bei der Steckdose würde ich, sofern Du diese in einem zugänglichen Aussenbereich montieren lässt, eventuell überlegen etwas mit einen Schloss oder gleich einen abschliessbaren Schrank wählen. Es gibt heute viele schlechte Menschen. Ich selber würde wohl auch die Wallbox so verbauen, damit Du einen Ort hast, wo auch das Kabel sauber versorgt werden kann und keiner was klaut.


    Das sind mal meine Gedanken, die gerade so durch den Kopf ziehen. Grundsätzlich würde ich sagen, dass beide von Dir genannten Optionen A und B Ihre Vor- und Nachteile haben. Eine Industriesteckdose später mal auf die Wallbox umzubauen ist meiner Meinung dann kein grösseres Problem, wenn alles andere schon da ist (Zuleitung, Schrank/Pfosten).

  • Ich habe im Frühjahr für meinen Super B einen Stellplatz anlegen lassen. Obwohl noch gar nicht klar war, dass in nächster Zeit ein E-Karren bestellt wird, habe ich vorsorglich ein Erdkabel verlegen lassen und weil noch 'n bisschel Geld übrig war, auch gleich 'ne Elli Connect installieren lassen. Den Ständer dafür habe ich etwas tiefer gelegt, damit die Ladestation nicht all zu weit über den Zaun ragt.

    Das mit der Wallbox war wohl ein bisschen voreilig, wel Elli jetzt 'ne neuere Version rausgebracht hat. Die Alte wirds aber auch noch tun, wenn el Roq im April kommen könnte.

  • Wir haben einen mobilen go-e Charger an einer roten CEE 16 A Dose (Modell "Home+ 11kW" mittlerweile gibt es aber einen Nachfolger der heißt "Gemini flex 11 kW"). Das Ding kostet standardmäßig so um die 600€. Vielleicht gibt es da an Black-Friday (29.11.) auch Angebote.


    Damit sind wir sehr zufrieden.

    Dafür gibt es dann noch jede Menge optionale Adapter um das Ding an Schuko oder Camping-Steckdosen zu betreiben.


    Der hängt im WLAN und du kannst jederzeit sehen oder steuern, was er macht/machen soll.

    Hängt bei uns in der Garage, aber es gibt da auch Zugangskontrollmechanismen über App oder RFID-Chip. Nur gegen physischen Diebstahl müsstest du es irgendwie sichern, gibt es aber sicherlich Möglichkeiten.


    Das Ding ist sehr flexibel bezüglich Steuerung und die API ist ggü. anderen Apps offen.

    Da wir eine PV-Anlage haben, nutze ich evcc auf einem Raspberry Pi zur Überschussladung (also nur der PV-Überschuss geht ins Auto). evcc steuert dabei die Wallbox (Amperewert + 1-oder-3 phasiges Laden) anhand des aktuell vorhandenen Überschusses. Aber das wäre für dich dann erst interessant, wenn ihr bzw. euer Vermieter eine PV-Anlage hätte(t).


    Darüber hinaus haben wir dann noch einen dynamischen Stromtarif (von tibber, gibt aber auch noch andere) mit stündlicher Preisdynamik anhand des Strombörsenpreises. So können wir das Auto Strompreisbezogen laden (insbesondere günstig über Nacht oder am Mittag, wenn viel Sonne und/oder Wind vorhanden und die Stromnachfrage eher gering ist).

    Das wird bei uns zwar auch über evcc gesteuert, aber man kann das auch über die go-e App oder die tibber-App automatisiert steuern.


    Ich würde mir auf jeden Fall einen "offenen" und smarten Anbieter bei der Wallbox suchen, go-e ist da nur ein Beispiel.


    Zum Thema Kosten rote CEE 16 A Dose vs. feste Wallboxinstallation:

    Es gab ja eine Zeit lang eine (sehr hohe) KfW-Förderung für eine Wallboxinstallation (allerdings nur für fest installierte Wallboxen).

    Da gingen natürlich bei einigen Elektrikern die Dollarzeichen in den Augen an und ich glaube, das wirkt immer noch nach (ggf. verbunden mit dem Gedanken, dass E-Auto-Fahrer nicht die Ärmsten sind). Im Grundsatz ist der Aufwand für beides der Gleiche.

    Wir haben zum Beispiel in Absprache mit unserem Elektriker das Kabel zwischen Installationsort und Sicherungskasten selbst verlegt (das kostet eben am meisten Zeit) und er hat die Steckdose nur noch für einen Appel und Ei angeschlossen.

    Aber das musst du dann alles mit deinem Vermieter klären und euch auf das Vorgehen und die Lösung einigen.

  • Ich würde mir die Arbeit mit einem tragbaren Ladegerät nicht machen. Eine Wallbox mit RFID Chip gibt es schon für ca. 200€. Und wenn du unterwegs laden möchtest reicht das Typ2 Kabel. Die wenigsten Bekannten haben im Außenbereich eine CEE Steckdose und möchten vielleicht auch nicht den Strom verschenken.

  • Da schließe ich mich an!

    Wir haben unser Häusle 1,5 Jahre vor unserem i3 bestellt, noch ohne zu wissen, dass der so bald kommt. Im Otto-Katalog unseres Bauträgers gab's die Option "16A CEE Dose" in der Garage für 270€ Aufpreis, also dazu bestellt und nach Anschaffung des i3 eine (seriöse/auch in der EU verkaufte) China-WB für nur wenig mehr dazu. Die hängt an einem Haken in der Garage und ist mit einem Dreh in 2s demontiert. Das ist in knapp vier Jahren exakt zweimal vorgekommen, wo wir jemand auf dem Land besucht haben, der tatsächlich ein so altes Haus hat, dass es noch irgendwo eine 16A Dose gibt, mit ungewisser Leitungsqualität und nur mit 10-15m Verlängerung erreichbar, so dass immer nur 6A bzw. wahnwitzige 4kW durchgingen und die Zuleitung zur Dose im Haus immer schon handwarm wurde.

    Auch im Urlaub in D oder anderen Ländern gab es in 5 Jahren NIE einen auch nur eine theoretische Einsatzmöglichkeit.

    Mir ist schleierhaft, wer heute noch eine mobile WB mit 16A Stecker braucht. War vielleicht mal vor vielen Jahren interessant, wo es extrem wenig Ladeinfrastruktur gab oder manchmal noch eine öffentliche Dose statt einer Säule, aber heute??? Kann allenfalls noch wer gebrauchen, der auf ständig wechselnden Baustellen arbeitet oder nur Urlaub auf Bauernhöfen macht...


    Anders sieht das aus mit einem 230V Schukoladeziegel. Der wird auch nur selten gebraucht, aber kostet fast nix, ist überall anschließbar und seit der Drosselung auf meist nur noch 10A/2,3kW auch an ältere Leitungsinstallallationen. Ist bei uns immer dabei für Notfälle (kam zum Glück noch nicht) und wird alle paar Monate mal verwendet, wenn wir lange genug wo sind, sei es weil uns die Besuchten was Gutes tun wollen oder der Strom umsonst ist oder es einfach gerade passt, um das Auto z.B. im Urlaub bequem und zu fairem Preis über Nacht voll zu machen (gerade erst diese Ostern in GB).


    Und andersrum ist eine mobile WB als Festinstallation im Freien ungeschützt gegen Wetter und Diebstahl schwierig oder absolut nervig. Mehrmals die Woche die WB rauskramen, anschließen und nachher wieder einpacken und das bei jedem Wetter und das Ding dann auch mal nass/dreckig. Oder mal schnell nur wenige kWh auf 100% nachladen, weil es ungeplant gleich auf große Fahrt geht, dann wieder erst die WB rausholen? Bäh... Ok, man kann sie evtl. wie schon vorgeschlagen in eine abschließbare und wetterfeste Box setzen, aber ob das dann billiger wird als feste WB?

    Feste smarte WB mit festem Kabel dran und fertig.


    Aus meiner Sicht daher 2:0 für die feste WB.

    Es stimmt, dass einige Elektriker Mondpreise dafür nehmen, kenne aber auch einige Beispiele, wo das nicht/nur wenig so war, daher einfach ein wenig rumfragen, gerade bei Bekannten/Nachbarn, etc. Die Elektriker sind nicht mehr so ausgelastet wie noch vor 1-2 Jahren und suchen eher Aufträge als damals. Ein bisschen mehr kostet die feste WB immer, da sie extra geprüft werden muss und meines Wissens auch ein anderer/besserer FI dafür nötig ist, aber das sollten Mehrkosten im sehr niedrigen dreistelligen Bereich sein.

    Was unserer Nachbarn selbst gemacht haben, ist die Steele/Halterung für die WB (die auch manchmal fürstlich bezahlt werden soll), das geht mit Baumarktmaterial und einem Sack Fertigzement einfach selbst. Auch Leerrohr oder Kabel selbst verlegen (nicht anschließen) kann man selbst machen.

    Muss in Eurem Fall natürlich mit dem Vermieter abgestimmt werden.

    Und die WB kann man natürlich selbst kaufen und nur anschließen lassen.

    Holt einfach mal eine paar Angebote ein und dann immer mit nur Dose/eigene WB anschließen/WB plus anschließen ein, dann wisst Ihr mehr...



    p.s. Ist der Threadtitel nicht etwas unklar/verwirrend?

  • Ich habe mir zu Hause auch eine feste Wallbox verbaut, obwohl am Scheunentor eine CEE Steckdose vorhanden war. Und da ich recht selten zu Hause lade ist die Wallbox auch nicht im Carport verbaut, da ich dann 10m hätte buddeln müssen. Wenn ich jetzt wirklich mal laden muss, dann fahre ich einmal um die Scheune und hänge die Karre dort dran.

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    Aus meiner Sicht daher 2:0 für die feste WB.

    Es stimmt, dass einige Elektriker Mondpreise dafür nehmen . . .. Ein bisschen mehr kostet die feste WB immer, da sie extra geprüft werden muss und meines Wissens auch ein anderer/besserer FI dafür nötig ist, aber das sollten Mehrkosten im sehr niedrigen dreistelligen Bereich sein.

    Und deshalb machen viele Elektriker gerne mehr Umsatz, mit dem Argument des anderen/besseren(?) und teureren FIs - und das ist so eben nicht richtig!

    Normalerweise hat man im Haus einen (oder auch mehrere) FI des Typs A, eine Wallbox muss - und jetzt kommts - ENTWEDER mit einem FI des Typs B abgesichert werden, der auch auf Fehler-Gleichströme, also DC, ansprechen kann und auch wirklich teuer ist, ODER sie wird ganz normal mit einem, am besten mit einem nur für die Wallbox-Zuleitung bestimmten FI Typ A abgesichert, dann allerdings MUSS die Funktion der Gleichstrom-Fehlererkennung in der Wallbox implementiert sein, sprich die Wallbox muss beim Auftreten eines Fehler-Gleichstromes das Laden unterbrechen/abschalten, darauf MUSS und wird das Ladesystems des Autos reagieren und sämtliche Pins an der Typ2-Buchse spannungsfrei schalten - und schon kann kein Gleichstrom mehr in die Leitung eingespeist werden, denn DC kann ja nur vom Auto bzw. seinem Akku kommen.

    Ich habe eine "dumme" und billige Heidelberg Eco, sprich 3x Strom rein und übers Typ2-Kabel wieder raus, auch da ist die FI Typ B-Funktion schon integriert (spricht bei 60mA an) , mein Elektriker hat das in der Beschreibung gelesen, was manch Elektriker gerne überliest/übergeht . . . und einen einfachen und günstigen FI Typ A verbaut. Nachdem er neu verplombt hat, muss das seine Richtigkeit haben, es ist ja eindeutig nachvollziehbar, wers gemacht hat!

    Life could be so easy 8)


    PS: Im Frühjahr musste ich den kompletten Sicherungsschrank für die PV "ertüchtigen", sprich in unserem Fall einer alten Hütte komplett neu aufbauen lassen - ein zweiter Meister seines Fachs hatte an den zwei FI des Typs A nichts auszusetzen. Neu verplombt und gut iss :saint:

    Allseits unfallfreie Fahrt - und immer eine Handbreit Wattstunden im Akku